Coaching
Der Begriff entstammt – neben seiner semantischen Nähe zum Kutscher – wie leicht ersichtlich der Sphäre des Hochleistungssports. Er verweist auf die Unterstützung von Spitzensportlern im Training und im Wettkampf mit vielfältigen psychologischen Mitteln. Als Terminus betont er die pathologieferne , ziel- und outcome orientierte Idee der Kompetenzentfaltung und erhöhter Handlungsfähigkeit mit Hilfe externer Beratung.
Jenseits der Engführung von Coaching als Angebot für Highperformer:innen könnten als Ziele von Coaching im arbeitsweltlichen Kontext im Sinne einer intuitiven Definition beschrieben werden, einen Job hinreichend gut zu machen oder es eben auch zu höchster Kunstfertigkeit auf einem Tätigkeitsfeld bringen zu wollen.
Welche Ziele konkret Kunden mit Coaching erreichen wollen, welche Ressourcen ihnen dabei zu Verfügung stehen, wie sie zu aktualisieren sind, welche Fähigkeiten zu entwickeln, welche Hemmnisse zu überwinden sind oder ihnen besser aus dem Weg zu gehen ist und mit welchen Begrenzungen zu rechnen ist, welche Einschränkungen zu respektieren sind – dies ist Teil der Auftragsklärung zwischen Coachee, möglichen weiteren Auftraggebenden und Beratendem.
Transparentes Vorgehen und selbstverständliche feedback- Schleifen gehören ebenso zu einem systemischen Verständnis von Coaching wie eine entsprechende Vorstellung von struktureller und kommunikativer Komplexität von kleineren und größeren Organisationen samt ihrer alltäglichen Routinen.
Anlässe für Coaching können sein:
- eine berufliche Umorientierung steht an und der Wunsch taucht auf, sich mit einem Außenstehenden zu besprechen
- es ist eine akute berufliche Sondersituation eingetreten, für deren Bewältigung Unterstützung nachgesucht wird
- an meinem jetzigen Arbeitsplatz kommen meine Kompetenzen nur teilweise zum Tragen, werden finanziell auch nicht gewürdigt – welche Optionen bleiben mir in meinem mittleren Lebensalter?
- als jemand in führender Position möchte ich klarer und besonnener meinem Team, meiner Abteilung gegenüber auftreten
- bei hoher Arbeitsintensität und Personalknappheit bleiben stets Aufträge und Aufgaben unerledigt – wie damit sich zurechtfinden, wie damit umgehen?
- zwei Selbstständige mit unterschiedlichen Talenten verabreden sich zu einem gemeinsamen Projekt – wie die unterschiedlichen Temperamente, divergierenden Zeitvorstellungen, persönlichen Hintergrunderfahrungen von erlebter Macht und Ohnmacht koordinieren, um den Erfolg der vielsprechenden Unternehmung nicht zu gefährden?
- Auf Dauer gestellte Konflikte mit Kolleg:innen, Vorgesetzten, Kooperationspartner:innen – welche Optionen bestehen? Welche Chancen eröffnen sich, welche Risiken bringen sie vermutlich mit sich?